Der Sonnenwolf - Ausgabe 10


Zitat der Woche:
Der Strahlende

Du hast uns beschenkt mit wärmend Lachen,
Schenktest uns deinen Leben entfachenden Strahl,
Weiter werden wir noch über deine Lande wachen,
Denn uns bist du, ob hell, ob dunkel, ein heilig Gral.

Bist du auch erst im Winterschlafe verschwunden,
Keine Düsternis dich und mich je überwunden,
Denn wo solange du selbst viele Monde hast Feuer entfacht,
Einen eigenen Stern du hast in die Welt gebracht.

- Marcel Strehlau

Dieses Gedicht hat Marcel im Fackelschein einer sehr schönen Feier anlässlich der Sommersonnenwende vorgetragen. Danach habe ich einen Vortrag über Sonne & Selbstbestimmung gehalten.

Ein aktueller Textfetzen von mir:
Es ist unmöglich etwas anderes als Wahrnehmung wahrzunehmen. Und das geschieht immer im Rahmen einer Subjekt-Objekt-Beziehung zwischen Bewusstsein und Bewusstseinsinhalt bzw. Bewusstseinsobjekt. Wenn sich unser Bewusstsein auf ein einzelnes Objekt fokussiert, dann geben wir diesem Objekt unsere Aufmerksamkeit. Wir kommen im weiteren Verlauf noch vielfach auf das Thema Aufmerksamkeit zurück – an dieser Stelle soll Folgendes genügen:

Aufmerksamkeit heißt auf englisch attention – vom lateinischen attendere bzw. attendo. Attendo hat zwei Bedeutungen:
1.) spannen, strecken
2.) seine Aufmerksamkeit auf etwas richten

Etwas oder jemandem unsere Aufmerksamkeit zu geben bedeutet demnach, unser Bewusstsein nach diesem Bewusstseinsobjekt zu strecken – bildlich gesprochen ist Aufmerksamkeit ein zwischen Subjekt und Objekt gespanntes Gummiband: Wenn wir etwas oder jemandem unsere Aufmerksamkeit geben, dann verbinden wir unser Bewusstsein mit dem Objekt unserer Wahrnehmung und sind gespannt. Diese Spannung zwischen Subjekt und Objekt kann mehr oder weniger stark sein und auf zwei Wegen verschwinden – das metaphorische Gummiband kann reißen oder erschlaffen. Dabei spielen sowohl die Distanz zwischen Subjekt und Objekt als auch die Stärke des Gummibandes eine Rolle – und Distanz ist genau das, was es zwischen Bewusstsein und Bewusstsein nicht geben kann. Unser Bewusstsein kann nie mit sich selbst in einer Subjekt-Objekt-Beziehung stehen bzw. Subjekt und Objekt wären identisch. In der Gummiband-Analogie kann es so keine Spannung geben – und deswegen übersehen wir unser Bewusstsein und sehen stattdessen nur Bewusstseinsinhalte, also Objekte. Wir übersehen unser Bewusstsein so, wie unsere Augen nur Dinge sehen können, die ein Minimum an Distanz zu ihnen haben. Du kannst ohne Spiegel zwar beispielsweise deine Schultern betrachten, aber nicht deine Stirn – und schon gar nicht deine Augen selbst. Weil sie zu nah sind, nicht weil sie verdeckt sind. Und so ist das auch mit deinem Bewusstsein – du übersiehst es, weil es zu nah ist, weil es allgegenwärtig ist.

Und dennoch: Wenn ich dich frage, ob du bewusst bist, hast du Schwierigkeiten, die Frage zu beantworten? Wohin spannst du deine Aufmerksamkeit um die Frage zu beantworten? Wenn ich dich beispielsweise frage, ob du gerade bequem sitzt, dann kann sich deine Aufmerksam problemlos auf dein Sitzen richten und die Frage beantworten – aber wenn ich dich frage, ob du bewusst bist, wohin geht deine Aufmerksamkeit dann? Analog dazu die Aufforderung, einen Schritt auf dich selbst zuzugehen: Unmöglich. Deine Augen können sich nicht selbst anschauen, du kannst keinen Schritt auf dich selbst zugehen und du kannst dein Bewusstsein nicht zum Bewusstseinsobjekt machen. Und doch bist du dir absolut sicher, dass du bewusst bist. Wie kann das sein? So wie die Sonne sich selbst erleuchtet, ist Bewusstsein sich selbst bewusst. Die Sonne strahlt aus sich heraus und erhellt so die Erde und den Mond. Wir Menschen nehmen die Sonne auf der Erde als Tageslicht wahr und sehen nachts, wie der Mond Sonnenstrahlung reflektiert. Die Sonne illuminiert Erde und Mond von außen – sich selbst hingegen von innen. Und so illuminiert sich auch Bewusstsein von innen, erfährt sich selbst, weiss sich selbst, ist sich selbst bewusst. Das ist unsere innerste essentielle unveränderliche Natur: Sich selbst illuminierendes Bewusstsein.

-- Odin, Nietzsche und der Pfad zur linken Hand

Eine Frage für deine Selbsterkenntnis:
Bist du bewusst?

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Bis nächste Woche!
Solare Grüße
Max


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